362
B. Länderkunde. — Vi, Europa.
durch deu in das Bergland hineinragenden Gebirgsstreifen Anteil an dem Aachener
Kohlenbezirk. Daher entstand hier ein dichtbevölkertes Industriegebiet. Maas-
tri cht (von Mosae traiectus — Maasübergang, 40) an der Bahn Aachen—ant-
werpen und am Wilhelms-Kanal, besitzt Glas-, Porzellan- und Lederfabriken und in
seiner Umgebung große Steinbrüche. In Geldern, der für den deutschen Verkehr
wichtigsten Grenzprovinz, liegen am Rhein das freundliche Arnheim (65), der
Lieblingswohnsitz der Sniker-Lords (d. i. Zuckerbarone), der in den Kolonien reich
gewordenen Kaufleute und Pflanzer, und an der Waal Nymwegen (60), das sich
200. Gracht in Utrecht.
Mitten durch die Straßen vieler holländischen Städte ziehen sich als Hauptverkehrswege des Handels von
Segelbooten und Kähnen belebte Kanäle. Der Eisenbahnknotenpunkt Utrecht ist reich an Kanälen und
Grachten. Längs der Gracht führt auf einer oder auf beiden Seiten eine durch Baumreihen abgegrenzte
Straße. Da das Wassergefälle zu gering ist für die Anlage von Wassermühlen, treten hohe Windmühlen
an deren Stelle. (Phot. Dr. W. Meyer.)
am Abhange des von Cleve herüberstreichenden Höhenzuges ausbreitet. — In der
spärlich bevölkerten Sand- und Moorgegend des 1^0 entwickelt sich Groningen (75)
zu einem wichtigen Markt für Getreide, Butter und Vieh.
Die Bedeutung Hollands als Handelsmacht beruht zum großen Teile auf seinen
kolonialen Besitzungen; sie liegen zwischen Südostasien und Australien, in
Süd- und Mittelamerika. Unter diesen gehören Java und Sumatra zu den
fruchtbarsten Landstrichen der Erde; überhaupt dürften die niederländischen Kolo-
nien an Wert nur von denjenigen Englands übertrosfen werden.
§ 244. Abersicht über die größeren Städte in Tausenden (1909).
Der Südwestteil: Amsterdam . 575 Rotterdam. 430 Haag. . . 280
Haarlem . . 70 Leiden . . 60 Delst ... 35
Der Ostteil: Utrecht. . . 120 Groningen. 75 Arnheim. . 65
Nymwegen . 60 Maastricht. 40
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Extrahierte Personennamen: W._Meyer Cleve
Extrahierte Ortsnamen: Europa Wilhelms-Kanal Rhein Utrecht Groningen Hollands Australien Süd- Mittelamerika Sumatra Englands Amsterdam Rotterdam Haarlem Utrecht Groningen Maastricht
202
B. Länderkunde. — Iii. Afrika.
Frauen arbeiten läßt und als Viehzüchter sich wenig um die Ausnutzung des Bodens
kümmert, zu regelmäßiger Arbeit zu erziehen. In diesem Sinne wirken besonders
die zahlreichen Missionsgesellschaften.
Der Verkehr war am frühesten in Nordafrika entwickelt. Vom Nil aus hat Afrika
im Altertum Gaben der Kultur sogar nach Europa verbreitet. Heute vermitteln die
schiffbaren Strecken der Flüsse und die von Dampfern befahrenen Seen den größten
Teil des Verkehrs. Zahlreiche Telegraphen, auch etwa 30 000 Km Bahnen sind gebaut.
Sie erschließen besonders Süd- und Nordafrika. Die Kap—kairo-Bahn soll den 8
des Erdteils mit dem N verbinden (Fig. 122).
122. Verkehrskarte von Afrika.
(1 : 80 Millionen )
In Südafrika sind Ochsen die gewöhnlichen Zugtiere. Pferde und Maultiere
werden meist zum Reiten benutzt. In den Tropen ist der Mensch überall da, wo Wasser-
straßen und Eisenbahnen fehlen, der einzige Lastträger.
Staatliches. Selbständige Eingeborenenstaaten sind Abessinien und Liberia. Der
größte Teil des Erdteils geriet in Abhängigkeit von den Europäern. Die Briten
und die Franzosen haben etwa gleich großen Besitz, die Deutschen ungefähr halb so viel
wie die Franzosen.
Eisenbahnen.
Telegraphen (Kabel)
Karawanenstr.
Schiffahrtslinien
Katarakte.
-20°
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nordafrika Afrika Altertum Europa Nordafrika Afrika Südafrika Liberia
10 Die Umgebung des Heimatsortes.
Die ländlichen Wohnhäuser sind in der Regel kleiner als die in einer
Stadt und bestehen nur aus einem oder zwei Stockwerken. Auch siud sie
gesondert gelegen und vielfach mit Gartenanlagen umgeben. Einzelgelegene
Landhäuser mit Landwirtschaftsbetrieb nennt man Gehöfte- Ein Bauern-
gehöft besteht aus dem Wohnhause mit Garten, der Hofanlage und den
nötigen Wirtschaftsgebäuden, als Scheune, Stall und Schuppen. Ein
Landgut hat bereits einen umfangreicheren Wirtschaftsbetrieo. Außer
dem wohnlichen Guts- und Herrenhause mit schönem, großem Garten, der
geräumigen Hofanlage und den zahlreichen Wirtschaftsgebäuden finden wir
hier noch Wohnhäuser für Aufsichtsbeamte und Arbeiter. Auch führt das
Gut in der Regel einen selbständigen Namen. Nicht selten gehören auch noch
unweit abgelegene Vorwerke dazu, welche aus Wirtschaftsgebäuden und
Arbeiterwohnuugeu bestehen und vom Hauptgute aus bewirtschaftet werden.
Ein Dorf besteht aus mehreren Bauerngehöften, kleineren Hausgrundstücken
und Arbeiterhäusern. Befindet sich in demselben eine Kirche, so nennt man
es Kirchdorf; wird darin allwöchentlich oder alljährlich zu bestimmten
Zeiten Marktag abgehalten, so nennt man es Marktflecken- Die Grenzen
der einzelnen Feldmarken sind durch Grenzsteine und Feldraine gekenn-
zeichnet. —
3. Verkehrsstraßen. Welche Bahnlinien und Chausseen führen von
deinem Heimatsorte aus? Verfolge die Richtuug derselben ans dem Karten-
bilde! Beschreibe den Reiseweg vom Heimatsorte nach diesem oder jenem
benachbarten Orte! Nenne zwei Ortschaften, die nur durch einen Land-
weg mit einander verbunden sind! Wanderungen aus der Karte!— Ent-
fernungen. — Veranschaulichung von 1 qkm.
Die verschiedenen Verkehrswege dienen dazu, Handel und Verkehr zu
fördern. In dieser Hinsicht sind bei onders die Kunststraßen auf dem Laude,
Eisenbahnen und Chansfeeen und die Wasserstraßen, Flüsse und
Kanäle, von großer Wichtigkeit. Die Landwege dienen in erster Linie
dem örtlichen Verkehr zwischen den einzelnen Dörfern und Gütern. In der
Regel sind die beiden Wegseiten der Chausseen und Landstraßen mit Baum-
reihen bepflanzt. Seitabwärts nach den Feldern führen mitunter schmale
Feldwege und Fußstege. Zu letzteren gehören auch die sogenannten
„Richtstege", welche für Fußgänger aus dem kürzesten Wege von Dorf zu
Dorf führen. Die Waldwege dienen forstwirtschaftlichen Zwecken.
3. Kimmelskundtiches.
*1. Die jährliche Bewegung der Sonne. Die Sonne geht zwar
alle Morgen im 0. auf und im W. unter; aber sie geht nicht immer an
derselben Stelle des Osthimmels aus. Der Puukt am Osthimmel, wo die
Sonne am 21. März aufgeht, wird Ostpunkt genannt, und der Punkt,
wo sie au diesem Tage untergeht, heißt Westpunkt. Beide liegen ein-
ander gegenüber. Da die Sonne am 21. März morgens 6 Uhr auf- und
abends 6 Uhr untergeht, scheint sie 12 Stunden, und die Nacht dauert
auch 12 Stunden. Tag und Nacht sind gleich. Wir haben also am
21. März Frühlings - Tag- und Nachtgleiche.
Einige Zeit nach dem 21. März kann man bemerken, daß nun die
Sonne immer nördlicher vom Ost puukt aufgeht und auch
nördlicher vom Westpunkt untergeht. Diese Entfernung des
Sonnenaufgangspunktes vom Ostpunkte heißt Morgenweite. Die Ent-
fernnng des Sonnenuntergangspunktes vom Westpunkte heißt Abend-
*) Die mit *) bezeichneten Stoffe können auch sürs nächste (4.) Schul-
jähr bleibeu.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Rheinisch-westfälischer Industriebezirk. Fränkischer Volksstamm.
31
der ganzen Welt Geschütze, und gegen das Kruppsche Panzerplattenwerk vermag
kein Wettbewerb auf dem Erdenrund aufzukommen. Kußer den Kriegswerkzeugen
werden auch die verschiedensten andern Erzeugnisse aus Eisen und Stahl in groß-
artigstem Matzstabe hergestellt: Schiffbau- und Eisenbahnmaterial, Walzen, Werk-
zeugstahl, Maschinen und Maschinenteile jeder Krt, Stahl- und Eisenbleche usw. usw.
Die Kruppschen' Fabriken stellen das größte industrielle Unternehmen Deutschlands
dar." 5luch Gelsenkirchen (168), Bochum (137) und Dortmund (213) haben
bedeutende Eisenwerke. Düsseldorf und Duisburg sind die Rheinhäfen für dieses
weltbekannte Industriegebiet. — Neben dem Rhein hat der Dortmund-Ems-Kanal
als Handelsstraße große Bedeutung (wieso?). Man beabsichtigt, diesem Kanal in
dem Dortmund-Khein-Kanal eine westliche Fortsetzung zu geben, wodurch der Rhein
gleichsam eine deutsche Mündung erhalten würde. Die meisten Frachten werden je-
doch von der Eisenbahn befördert, weil sich nur selten die Möglichkeit bietet, die
Waren unmittelbar auf das Schiff zu verladen. Das Umladen verursacht aber im
allgemeinen so große Kosten, daß auch die billige Schiffsfracht keinen Ausgleich zu
schaffen vermag. Daher finden wir hier am Nordrande des Rheinischen Schiefer-
gebirges das dichteste Eisenbahnnetz Deutschlands.
Der fränkische
Volksstamm, der das
Gebiet am Mittel- und
Unterlauf des Rheins,
die Lande zu beiden
Zeiten des Mains und
die angrenzenden
Bergländer bewohnt,
hat einen heiteren,
frohgemuten Sinn.
Arn ausgelassensten
und sorglosesten gibt
sich das Volk während
des Karnevals. Und
mit Recht warnt der
vichter die leicht ver-
führbare Jugend mit
den Worten: „Mein Lohn, zieh nicht an den Rhein! vort geht dir das Leben so
lustig ein." — Die weit nach Hessen und Thüringen hinein verbreitete fränkische Haus-
anlage steht mit der Geiste-art dieses Stammes im Einklänge. Gegenüber der Geschlossen-
heit des sächsischen Bauernhauses (5. 32) tritt uns hier Vielheit und Mannigfaltigkeit
entgegen. Zwar schließen sich die Gebäude gewöhnlich im Viereck um den in der Mitte
liegenden Hof zusammen, es sind aber doch mindestens vier Teile, aus denen das Besitztum
besteht: auf der einen Seite das Wohnhaus, daneben oder gegenüber die Stallungen für
das Vieh, auf der dritten Seite die Scheuer und auf der vierten die Torfahrt nebst Wirt-
schastsräumen. 5luch liegen die Häuser möglichst an der Straße, und sie besitzen meist
eine große Zahl von Fenstern. Venn die beweglichen, regsamen Bewohner schauen gern
nach dem, was draußen vorgeht. — Mit der geistigen Rührigkeit des Frankenstammes eint
sich eine reiche Phantasiebegabung. Sie äußert sich in Sagen (Mäuseturm, Lorelei, Sieg-
sried), Dichtungen (Wolfram von Eschenbach, Goethe), Wissenschaft (Melanchthon, Gebrüder
Grimm), Erfindungen (Johannes Gutenberg, Justus Liebig), Industrie und Kunst (Beet-
Hoven, vürer, viele vombaumeister).
Fränkisches Haus.
(Nach Meitzen, Siedelung und Kgrarwesen. S. 213/14.)
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
246
Länderkunde. — Europa.
durch den in das Bergland hineinragenden Gebirgsstreifen Anteil an dem Aachener
Kohlenbezirk. Daher entstand hier ein dichtbevölkertes Industriegebiet. Maas-
tricht (von Mosae traiectus — Maasübergang, 40) an der Bahn Aachen—ant-
werpen und am Wilhelms-Kanal besitzt Glas-, Porzellan- und Lederfabriken und in
seiner Umgebung große Steinbrüche. In Geldern, der für den deutschen Verkehr
wichtigsten Grenzprovinz, liegen am Rhein das freundliche Arnheim (65), der
Lieblingswohnsitz der Suiker-Lords (d. i. Zuckerbaroue), der in den Kolonien reich
gewordenen Kaufleute und Pflanzer, und an der Waal Nymwegen (60), das sich
133. Gracht in Utrecht.
Mitten durch die Straßen vieler holländischen Städte ziehen sich als Hauptverkehrswege des Handels von
Segelbooten und Kähnen belebte Kanäle. Der Eisenbahnknotenpunkt Utrecht ist reich an Kanälen und
Grachten. Längs der Gracht führt auf einer oder auf beiden Seiten eine durch Baumreihen abgegrenzte
Straße. Da das Wassergefälle zu gering ist für die Anlage von Wassermühlen, treten hohe Windmühlen
an deren Stelle. (Phot. Dr. W. Meyer.)
am Abhange des von Cleve herüberstreichenden Höhenzuges ausbreitet. — In der
spärlich bevölkerten Sand- und Moorgegend desno entwickelt sich Groningen (75)
zu einem wichtigen Markt für Getreide, Butter und Vieh.
Die Bedeutung Hollands als Handelsmacht beruht zum großen Teile auf seinen
kolonialen Besitzungen; sie liegen zwischen Südostasien und Australien, in
Süd- und Mittelamerika. Unter diesen gehören Java und Sumatra zu den
fruchtbarsten Landstrichen der Erde; überhaupt dürften die niederländischen Kolo-
nien an Wert nur von denjenigen Englands übertrossen werden.
§ 154. Ubersicht über die größeren Städte in Tausenden (1909).
Der Südwestteil: Amsterdam . 575 Rotterdam . 430 Haag . . . 280
Haarlem . . 70 Leiden . . 60 Delst ... 35
Der Ostteil: Utrecht. . . 120 Groningen. 75 Arnheim. . 65
Nymwegen . 60 Maastricht. 40
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Extrahierte Personennamen: W._Meyer Cleve
Extrahierte Ortsnamen: Europa Wilhelms-Kanal Rhein Utrecht Groningen Hollands Australien Süd- Mittelamerika Sumatra Englands Amsterdam Rotterdam Haarlem Utrecht Groningen Maastricht
Gehöfte mit offenem Stall. Kanal. Dorf.
Holländische Marsch bei Haarlem.
Die holländische Landschaft ist eigeuariig. Den flachen, waldlosen Auschwemmungsboden durchziehen zahlreiche Kanäle,
an deren Ufern Einzelgehöfte und Dörfer hinziehen, umgeben von Baum- und Strauchwerk. Das Grasland bedingt Rinder-
zucht. Allenthalben werden die Fluren von weidenden Rindern belebt, die bei dem milden Winter in offenen Ställen
Unterkunft finden. Da das Gefälle der Kanäle für Wassermühlen zu gering ist, treten an deren Stellen Windmühlen.
(Nach einer Photographic der Photoalob-Co., Zürich.)
Holländisches Verkehrsleben auf dem Wasser. Rotterdam mit den Maasbrücken.
Rotterdam, aus dem rechten Ufer der Neuen Maas gelegen, ist die zweitgrößte Stadt und der erste Handelsplatz der
Niederlande. Es ist-zugleich der natürliche Ein- und Ausfuhrhafen der industriereichen deutschen Rheinlande. Wie
Hamburg wird die Stadt von vielen Kanälen und Flußhäfen mit prächtigen Brücken durchschnitten. Die größte der
letzteren ist die 750 m lange Wilhelmsbrücke über die Neue Maas (s. das Bild). Im Jahre landen in Rotterdam über
5000 Seeschiffe und gegen 80000 Flußschiffe, so datz der Handel der Stadt auf dem Kontinetne nur von dem Hamburgs
und Antwerpens übertroffen wird. Die Haupteinfuhr bildet Javakaffee, dann Getreide, besonders nach Deutschland.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
B. Art des Verkehrs und die Verkehrsmittel. I. Landverkehr.
123
3. Asien.
Die wenig günstigen geographischen Verhältnisse und die niedrige Kultur-
stufe vieler asiatischen Völker ließen es in Asien zu einer nur sehr langsamen
Entwicklung des Bahnbaues kommen. Mit einem planvoll ausgebauten und
dichteren Bahnnetz ausgestattet ist Vorderindien. Alle wichtigen Häfen sind durch
Überlandbahnen miteinander verbunden. Die längste indische Bahn verbindet
Kalkutta über Wlahabäd—delhi—lah vre mit Karatschi.
Auch Java und Japan haben ein weitverzweigtes Bahnnetz, während in China
die Europäer eiue Reihe von Bahnen gebaut haben bzw. bauen, so Deutsche die
Schautung-Bahn, die das Hinterland von Kiantschöu erschließen soll.
In der Sibirischen Bahn Tscheljabinsk—wladiwostok hat Asien den längstell
einheitlichen Schienenweg der Erde, 6550 km.
Dell Zugang zu den Gebirgstoren Jnnerasiens hat sich Rußland gesichert durch
die Transkaspische Bahn in Turäu vom Kaspischeu Meere über Merw, Buchära,
Samarkäud, Khokand nach Taschkent. Von hier führt eine Bahll nach Orenbürg,
die sich all das europäische Eisenbahnnetz Rußlands anschließt.
Voll großer Wichtigkeit wird die lnit vorwiegend deutschem Gelde gebaute
Bagdad-Bahn werden, die den Weg London—bombay [bombe] von 15 Tagen
auf 9 Tage abkürzen soll. Welche Bahnen sind im Türkischen Asien außer der
Meridionalbahn Damaskus—mediua gebaut?
4. Afrika.
Größere Eisenbahnlinien weisen bis jetzt nur Algerien, Ägypten und das
britische Südafrika auf. Voll wichtigeren Bahnbauten ist in Aussicht genominell die
Vollendung der Kap — Käiro - Bahn (7500 km), die im 8 von Kapstadt über
Kirnberley bis über den Sambesi hinaus, int N bis Chartüm fertig ist. Die Franzosen
planen eine Überlandbahn durch die Sahara. Welche Bahnen weisen die deutschen
Kolonien auf?
5. Australien.
Das Festland ist schon recht ansehnlich, nämlich mit über 28 000 km Eisen-
bahnen bedacht, doch liegen sie fast ausschließlich im besiedelteren Osten. Sechs
Linien übersteigen die recht schwierigen östlichen Randgebirge des Festlandes und be-
fördern die Erzeugnisse der Weidegründe des westlich hinter ihnen gelegenen Tief-
landes. Von der großen Überlandbahn, die den Überlandtelegraphen von Ade-
laide [iideled] nach Port Darwin [dar-umn] begleiten soll, ist eine große Strecke voll
N mld von 8 her bereits fertig.
c) Verkehrsmittel für den Binnenlandverkehr außer den Bahnen.
Für den Landverkehr spielt außerhalb des Bereiches der Eisenbahnen noch eine
Rolle der Verkehr mit Schlitten, besonders in Rußland, Skandinavien und Sibirien,
wo in höheren Breiten Renntiere und Hunde die Zugtiere stellen, ferner der mit
Karawanenwagen, die in Südafrika und Südamerika, auch in Vorderindien mit
Ochsen bespannt sind, im nördlichen China dagegen, wie im südlichen Sibirien, in
Rußland und Nordamerika von Pferden gezogen werden.
Fürgebirgsländer ohne Kunststraßen ist der Verkehr durch „Saumtiere" wichtig
Maultiere, Maulesel, Esel und Pferde tragen hier die Lasten.
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Darwin
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Kalkutta Karatschi Japan China Sibirischen_Bahn_Tscheljabinsk—wladiwostok Asien Jnnerasiens Buchära Samarkäud Taschkent Asien Meridionalbahn_Damaskus—mediua Afrika Algerien Kapstadt Skandinavien Sibirien Südafrika China Sibirien Rußland Nordamerika
Ii. Festland von Australien mit Tasmanien.
und Schlinggewächsen. Das Weideland der Niederung ernährt zahlreiche
Rinderherden, und das fruchtbare Acker- und Gartenland bringt dem
Chinesen, der es meist bestellt, reichen Ertrag (Bild 3).
Die Murray-Därling-Ebene ist eine Sandsteinfläche, die von dem
einzigen größeren Flußsystem Australiens, dem Murrah und seinen Neben-
flüssen, bewässert wird. Wo entspringt der Murray? Wie erklärt sich die Ent-
stehung dieses Flußnetzes? Der Murray ist fast so lang wie die Elbe, aber nur
zur Zeit des Hochwasserstandes schiffbar. Seine Mündung ist durch eine vor-
gelagerte Barre für die Schiffahrt gesperrt. Von rechts her empfängt er seinen
längsten Nebenfluß, den Darlings Viele seiner Nebenflüsse erreichen ihn nur
zur Regenzeit und verlieren sich sonst in Sumpflandschaften. Sie bilden wie
die Gewässer des innern und westlichen Hochlandes sogenannte Krieks, deren
Wasserfäden in der überwiegend herrschenden dürren Zeit zu Perlenschnüren
von kleinen Wasserlachen zusammenschrumpfen (Bild 2). Durch Ableitung des
Murray-Därliug aus die benachbarten Äcker, durch Errichtung von Staudämmen
und durch Anlegung Artesischer Brunnen (Bild 1) hat man fruchtbares Acker-
und Gartenland gewonnen und die Weideflächen derart vergrößert, daß Austra-
lien das viehreichste Land der Erde geworden ist, trotzdem langanhaltenden
Dürren oft Millionen Schafe zum Opfer fallen. Die Umgebung von Adelaide
[iidelcd], der Hauptstadt Südaustraliens, weist ausgedehnte Weizenfelder auf,
die zum Teil von deutschen Kolonisten bestellt werden. Adelaide, nordwestlich
von der Mündung des Murray, bringt die Landeserzeugnisse: Wolle, Fleisch (in
gefrorenem Zustande), Butter, Käse und große Mengen von Kupfer, das be-
sonders auf der westlich von Adelaide gelegenen Halbinsel gefunden wird, in
den Handel. Eisenbahnen verbinden die Küste mit dem ertragreichen Innern
des Landes, auch wird eiue Überlandbahn längs des Überlandtelegraphen ge-
baut, die von Adelaide die Nordküste bei Port Darwin ^där-nin — ui ein-
filbig] erreichen soll.
3. Das Hochland.
Das am West- und am Südrande muldenförmig aufgestülpte Tafelland
wird von einzelnen Kuppen und Bergketten überragt. Es ist infolge der ge-
ringen Niederschläge teils völlige Wüste, teils Scrub [s!rab], d. i. undurchdring-
liches Buschdickicht aus dornigen Akazien oder strauchartigen Eukalypten, „der
Fluch Australiens". Nach außen umgeben das Dorngestrüpp weite Flächen, die
mit Stachelschweingras bewachsen sind. Es ist zur Weide unbrauchbar und ver-
ursacht Roß und Reiter die größten Beschwerden. Quellen fehlen, die Flüsse
sind nur Krieks (Bild 2). Einheimische Nahrungspflanzen gibt es hier eben-
sowenig wie im übrigen Australien. Und da vor der Einwanderung europäischer
1 Der Mnrray-Därling läßt sich nicht entfernt mit den großen Flußsystemen der übrigen
Erdteile vergleichen. So bewegt z. B. der Amazonenstrom in der Sekunde 80 000 cbm Wasser
vorwärts; der Jäntsekiang kann bis 1300 km aufwärts befahren werden, und das schlammige
Wasser des Kongo ist noch 400 km von der Mündung entfernt im Ozean erkennbar, während
der Murray-Därling für die größere Hälfte des Jahres selbst für Boote nicht befahrbar ist.
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Gehöfte mit offenem Stall Kanal Dorf
Holländische Marsch bei Haarlem.
Tie holländische Landschaft ist eigenartig. Ten flachen Anschwemmungsboden durchziehen zahlreiche Kanäle, an
deren Ufern Einzelgehöfte oder Dörfer liegen, umgeben von Baum- und Strauchwerk; der Wald fehlt. Allent-
halben wird das Grasland von weidenden Rindern belebt, die bei dein milden Winter in offenen Ställen Unter-
kunft finden. Da das Gefälle der Kanäle für Wassermühlen zu gering ist, treten an deren Stelle Windmühlen.
<Nach cincr Phownraphic bcr Photpnlobuo., Zürich >
Holländisches Verkehrs! eben auf dem Wasser. Rotterdam mit den Maasbrücken.
Rotterdam, auf dem rechten Ufer der Neuen Maas, wie hier der Lek genannt wird, gelegen, ist die zweitgrößte Stadt
und der erste Handelsplatz der Niederlande. Es ist zugleich der natürliche Ein-und Ausfuhrhafen der industriereichen
deutschen Rheinlande. Wie Hamburg wird die Stadt von vielen Kanälen und Flußhafen mit prächtigen Brücken
durchschnitten. Die größte der letzteren ist die 750 m lange Wilhelmsbrücke über die Neue Maas. Im Aahre landen in
Rotterdam über 5000 Seeschiffe und gegen 80 000 Flußschiffe, so daß der Handel der Stadt auf dem Kontinente nur
von dem Hamburgs und Antwerpens übertroffen wird. Die Haupteinfuhr bildet Iavakaffee, dann Getreide,
besonders nach Teutschland.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 354 —
guter gepflasterter Landstraßen zu erleichtern, und die Behörden, welche
damit vorgehen wollten, pflegten in der Regel bei den Marschbewohnern
den heftigsten und entschiedensten Widerstand zu finden. Wohl mochten die
bedeutenden Kosten teilweise Grund sein dieses Widerstrebens; denn zu den
Chansseen bedarf man Sand und Steiue, und die Marsch ist gänzlich sand-
und steinlos, also muß das Material aus den Flüsseu und von der fernen
Geest herbeigeschafft werden.
Mehr aber noch war die Ursache der Opposition in der natürlichen
Trägheit und der Liebe zum Alten zu suchen, da beides Hanptzüge im
Charakter des Marschbauern sind, welcher sich, umgeben von° seinem tiefen
Schlamm und durch ihu vom Verkehr abgeschnitten, fast behaglich und
sicher zu fühlen scheint.
(4. Fehnkultur im Moorgebiet.) Die Moore sind eine kaum zu
erschöpfende Fundgrube; denn Taufende und Tausende von Fudern Torfes,
welche erst eine allgemeine Abwässernng heben läßt, lagern noch nnerreich-
bar in Snmps und Wasser. Die Kanäle sind die Lebensadern der Moor-
gegenden; durch sie allein werden die früher grauenhaftesten Einöden zu
blühenden Kolonien umgeschaffen. Vor allem ist hier der großartigen
Kanalanlagen Ostfrieslands zu gedenken, die unter dem Namen Fehne
bekannt sind. Das Wort stammt jedenfalls aus dem Altdeutschen, wo Feen
oder Fenne so viel als Morast bedeutet, wie denn z. B. auch Finnland
(Fennia) von den Deutschen danach benannt wurde. Fehne aber nennt
man jene breiten schiffbaren Kanäle, die sich unmittelbar vom Meere oder
von der Ems tief in die Moore hinein erstrecken und zu beiden Seiten
mit Häusern, Gärten, Äckern und Stapelplätzen versehen sind. Die Kolonisten
nämlich, nachdem sie einige Schichten Torf abgegraben, haben hier den
untern Boden wieder zum fruchtbarsten Acker- und Wiesenlande geschaffen,
indem sie mit ihren Schiffen, auf denen sie den Torf verfuhren, als Rück-
fracht teils tierischen Dünger aus dem Überflusse der Marschen, namentlich
aber den an organischen Stoffen so reichen Wattenschlick herbeibrachten, um
damit den Boden wieder zu erhöhen und nutzbar zu machen. Kaum gibt
es Überraschenderes als den Anblick eines solchen Fehns. Stundenlang
wandert man in der einsamen schweigenden Wüste; nichts erblickt das Ange
als Moor und Heide, kein menschlicher Laut dringt ans Ohr; da nahet man
dem Fehn, und aus einmal ist die ganze Szene eine andere, und das regste
Leben und Treiben tritt an die Stelle der Einöde. Der breite Kanal
dehnt sich unabsehbar dahin, eine Unzahl von Booten, Kähnen, kleinen
Seeschiffen, ein buntes Segel- und Flaggengeflatter belebt ihn; an seinen
Ufern, kaum 20—30 Schritte voneinander, erheben sich Haus au Haus
mit freundlichen roten Ziegeldächern vom reinlichsten Ansehen, dahinter
Blumen- und Krautgärtchen, aus denen mancher Fruchtbaum emporsteigt;
weiterhin wogen goldene Saaten, leuchtende Raps- und dnstende Buchweizen-
selder, und dazwischen weidet schweres Marschvieh im üppigen Klee; dort
wieder Stapelplätze mit ungeheuren Torsbergen; drüben vielleicht Schiffs-
werfte mit lautem Hammergepoch; weiterhin lustig drehende Windmühlen,
und wohin man blickt, Handel und Wandel, Arbeit, Wohlstand und
Fröhlichkeit, so daß einem das Herz mit fröhlich wird; denn hier arbeiten
nicht Hunderte von Knechten für einen einzigen, fondern jeder hat sein
eigenes Haus, Ackerland und Torfgrund, wenn auch nicht in großer Aus-
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